In Memoriam Stefan Bremser

1961-2003

 

Diese Seite ist unserem Freund und Mannschaftskameraden Stefan Bremser gewidmet, der im Alter von 42 Jahren am 03.August 2003 während eines Fussballspiels seiner Mannschaft in Dausenau verstarb. Er starb an allgemeinem Herz- und Kreislaufversagen, welches wahrscheinlich durch die grosse Hitze verursacht wurde. Stefans Tod war für uns alle ein Schock und Mahnung zugleich. Sein Verlust ist für uns alle sehr schmerzlich und mit Worten nicht zu beschreiben. Stefan Bremser wurde nur 42 Jahre, doch die Menschen die ihn kennenlernen durften, werden ihn nie vergessen. Er war "Vater" für unsere jungen Spieler und  wirkte mit seiner Fussballbegeisterung ansteckend auf uns alle. Mit seinem Humor brachte er uns immer wieder zum Lachen. In unseren Erinnerungen wird er weiterleben. Unser ganzes Mitgefühl gilt seiner Familie.

Diez, im August 2003

Im Hintergrund läuft die Musik (WOLFSHEIM KEIN ZURÜCK)
die Stefan sehr mochte und die wir zu seinem Abschied hörten!

 


WEISST DU NOCH, WIE'S WAR
KINDERZEIT... WUNDERBAR...
DIE WELT IST BUNT UND SCHÖN.
BIS DU IRGENDWANN BEGREIFST,
DASS NICHT JEDER ABSCHIED HEISST,
ES GIBT AUCH EIN WIEDERSEHEN
 
IMMER VORWÄRTS, SCHRITT UM SCHRITT ... ES GEHT KEIN WEG ZURÜCK!
UND WAS JETZT IST, WIRD NIE MEHR UNGESCHEHEN.
DIE ZEIT LÄUFT UNS DAVON, WAS GETAN IST, IST GETAN.
WAS JETZT IST, WIRD NIE MEHR SO GESCHEHEN.
 
EIN WORT ZUVIEL IM ZORN GESAGT,
'N SCHRITT ZU WEIT NACH VORN GEWAGT.
SCHON IST ES VORBEI.
WAS AUCH IMMER JETZT GETAN,
WAS ICH GESAGT HAB´, IST GESAGT,
UND WAS WIE EWIG SCHIEN IST SCHON VERGANGENHEIT.
 
ACH, UND KÖNNT' ICH DOCH NUR EIN EINZ'GES MAL DIE UHREN RÜCKWÄRTS DREHEN,
DENN WIEVIEL VON DEM, WAS ICH HEUTE WEISS, HÄTT' ICH LIEBER NIE GESEHEN.
 
DEIN LEBEN DREHT SICH NUR IM KREIS,
SO VOLL VON WEGGEWORFENER ZEIT,
UND DEINE TRÄUME SCHIEBST DU ENDLOS VOR DIR HER.
DU WILLST NOCH LEBEN IRGENDWANN,
DOCH WENN NICHT HEUTE, WANN DENN DANN...?
DENN IRGENDWANN IST AUCH EIN TRAUM ZU LANGE HER.

- Stefan war ein Kämpfer mit grossem Ehrgeiz, ungerechte Auswechselungen trafen ihn  hart und beschäftigten ihn tagelang! Er liess sich nie hängen und trainierte, obwohl er oft aus Bad Homburg kam, bei Wind und Wetter meist 2mal in der Woche!

 

- Stefan leitete die Fussballabteilung und hatte grossen Anteil daran, dass wir die laufende Spielzeit mit zwei Seniorenmannschaften bestreiten können! Er kümmerte sich zuverlässig um alles, den Einkauf von Bällen und Trikots, die Organisation von Training, Spielen und Flohmärkten, er hielt die Stimmung hoch auch wenn er manchmal laut wurde, hatte er immer das Ohr an der Mannschaft und verarztete die Wehwehchen seiner Spieler!

- Stefan suchte den direkten Weg, auch wenn er sich dabei ab und zu den Kopf einrannte!

- Stefan war mehr als 30 Jahre Mitglied im TuS Diez und hing sehr an diesem Verein! In den letzten 5 Jahren absolvierte er 133 Spiele, schoss 18 Tore und gab 20 Vorlagen! Sein grössten Erfolge als Spieler, waren die Meisterschaft mit der damaligen 3.Mannschaft in der D-Klasse und der Aufstieg mit der 1.Mannschaft in die Kreisliga B! Sein letztes Tor erzielte Stefan im allerletzten Saisonspiel der Kreisliga B in der 90.Minute mit einem direkt verwandelten Eckball!

- Nach dem Spiel oder Training lebte Stefan Kameradschaft und diskutierte angeregt mit Spielern und Trainer!

 

In der letzten Woche erreichte uns folgender Brief  von Stefan´s Frau Michaela. Er wird hier veröffentlicht, damit jeder die Gelegenheit hat, ihn in Ruhe für sich lesen zu können.

Presseartikel

 

TuS plant Stefan-Bremser-Turnier

Diez. Als Vorsitzender Axel Fickeis nach 41 Minuten die Jahreshauptversammlung des TuS 1846 Diez für beendet erklärte, war eine der kürzesten Versammlungen der letzten Jahre zu ihrem Abschluss gekommen. Dass satzungsgemäss dieses Jahr keine Neuwahlen anstanden, mag hierfür Grund gewesen sein – trotzdem wurden einige wichtige Entscheidungen getroffen.

Zu Beginn der Versammlung gedachte man in einer Schweigeminute, des kürzlich verstorbenen Fussballabteilungsleiters und aktiven Spielers Stefan Bremser. Der Verein wird ab kommendem Jahr ein "Stefan-Bremser-Gedächtnisturnier" ins Leben rufen, dessen Erlös der Familie Bremser zufliesen soll. Weiterhin wird man beim im nächsten Jahr stattfindenden "Rudi-Völler-Tag" auf der Anlage des TuS Gückingen ein Benefiz-Spiel und eine Tombola durchführen.

In seinem Jahresbericht informierte Fickeis, dass der Haushalt des Vereins trotz Kürzung von Zuschüssen und Erhöhung von Abgaben durch die Verbände ausgeglichen gestaltet werden konnte. Eine Einschränkung im sportlichen Bereich war daher nicht erforderlich. Arbeiten an den Sanitäranlagen des Vereinsheimes konnten abgeschlossen werden. Eine Verbesserung der Rasenspielfläche und ein Aussenanstrich des Vereinsgebäudes sollen noch in diesem Jahr realisiert werden.

Problematisch wirkt sich die schlechte Haushaltslage der öffentlichen Kassen aus. So war die Berieselungsanlage für den Hartplatz drei Monate ausgefallen, weil Geld für die Beschaffung für Ersatzteile fehlte. Eine anstehende Grundsanierung des Platzes (nach 25 Jahren vorgesehen) sei derzeit laut Aussage der Stadt nicht finanzierbar. Der Verein wird sich jedoch in den nächsten Wochen mit den Verantwortlichen zusammensetzen, um über eine mögliche Lösung zu beraten.

Im abgelaufenen Berichtsjahr hat der Verein, neben einer Vielzahl von sportlichen Aktivitäten, einige Highlights im so genannten Betreuungsbereich durchgeführt. Erstmals und dies mit grossem Erfolg (über 150 Kinder und Jugendliche) führte man auf dem Sportplatz eine "Halloween-Party" durch. Eine Weihnachtsfeier und ein "Bambini-Treff" (16 Mannschaften) waren ebenso erfolgreich, wie das Jugendzeltlager, das unter dem Motto "Integration – gemeinsam gegen Ausländerhass" über 50 Jugendliche den Weg nach Oranienstein finden liess. Als Veranstalter und Gastgeber von Auswahlmannschaften des Verbandes überzeugte der Verein zwei Mal durch sein organisatorisches Geschick. Auch der erste "Open-air-midnight-ball" im Juni war ein voller Erfolg und soll 2004 wiederholt werden.

Zur sportlichen Entwicklung bedauerte Fickeis zwar den Abstieg der Seniorenfussballer aus der B-Klasse, freute sich jedoch, dass die Mannschaft komplett zusammenbleibt. Bei den Jugendlichen wird der Verein für die kommende Saison eine D-Jugendmannschaft melden können. Als einziger Verein im Kreis verfügt der TuS über eine Mädchenmannschaft. Die Basketball-Kooperation mit dem VfL Diez-Freiendiez verläuft sehr gut. Für 2004 plant man die Meldung einer Mannschaft für den offiziellen Spielbetrieb.

Ebenso harmonisch verläuft die Zusammenarbeit bei der Tennisabteilung (VfL Freiendiez), der Turnerinnen (TV Birlenbach-Fachingen) und den Mädchenfussballerinnen (TuS Montabaur). überaus erfolgreich war das Sportjahr 2002 für die Leichtathleten des Vereins, die zusammen mit dem VfL Altendiez, TV Birlenbach-Fachingen und dem TuS Holzheim das LAZ Lahn-Aar-Diez bilden. Stellvertretend für alle anderen Sieger seien hier Torben Thede und Christof Maxeiner genannt, die als Rheinlandmeister 2002 grüssen durften. Besonders stolz ist der Verein auf Markus Wingenbach, der mittlerweile als Schiedsrichter in der Regionalliga eingesetzt wird. Im Rahmen einer Satzungsänderung wählte die Versammlung Trajce Davcev zum Dritten Beisitzer. Als abschliessenden Höhepunkt wurden Baldur Willamowski und Bernd Grossmann zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt. NNP 01.09.03 (rpk)

Ehrendes Andenken bewahren

Fussball während der Hitzewelle? Für den TuS Diez wurde dieses viel diskutierte Frage tragische Realität.

Am 3. August 2003 verstarb Stefan Bremser, vermutlich aufgrund Herz-Kreislauf-Versagens, während des Vorbereitungsspiels unserer ersten Mannschaft in Dausenau. Spieler, Trainer und Vorstände beider Vereine waren fassungslos und geschockt über diesen tragischen Vorfall.

Stefan Bremser wurde am vergangenen Freitag in Hadamar beigesetzt. Er hinterlässt Frau und drei Kinder. Ein Dankeschön für die Anteilnahme an den TuS Dausenau, der an der Beisetzung mit einer Abordnung vertreten war.

Der Verstorbene war seit über 30 Jahren Mitglied unseres Vereins. In unterschiedlichen Funktionen der Fussballabteilung (Spieler, Vertreter des Trainers, Abteilungsleiter) hat er wesentlich an der Durchführung des Spielbetriebs und bei Veranstaltungen des Vereins mitgewirkt. Seinem Engagement war es zu verdanken, dass die Mannschaft nach dem Abstieg in der vergangenen Saison aus der Kreisliga B zusammenblieb. Es konnte sogar für das kommende Spieljahr, erstmals seit drei Jahren, wieder eine zweite Seniorenmannschaft gemeldet werden.

Die Fussballabteilung des TuS Diez wird sich in den nächsten Tagen beraten, damit die bestmögliche Unterstützung der Familie gewährleistet werden kann. Zudem wird über eine angemessene Form nachgedacht (zum Beispiel ein Gedächtnisturnier), um für den verdienten Sportkamerad ein ehrendes Andenken zu bewahren.

Axel Fickeis, erster Vorsitzender des TuS Diez (Leserbrief in der RLZ vom 13.08.2003)

Tod beim Fussball: Warum muss jetzt gespielt werden?

Von Bernd Bude

Diez. Stefan Bremser (42) ist tot. Ein nach den Worten seines Trainers Michael Beckers-Büger sympathischer und engagierter Fussballer. Opfer der derzeit vorherrschenden Hitze ? Vieles spricht dafür. Der Vater von drei Kindern verstarb am vergangenen Wochenende während eines Fussball-Testspiels. Der TuS Dausenau hatte sich mit dem TuS Diez verbündet, dieses Spiels wegen der wahnsinnigen Hitze anstatt um 15 Uhr erst gegen 17 Uhr auszutragen. Der Fussballer verstarb wegen eines Herz- und Kreislaufversagens – die Hitze als Ursache wurde nicht ausgeschlossen – während einer Spielpause, in der er sich noch anregend mit einem pausierenden Mitspieler unterhielt. Die Partie wurde abgebrochen. Die Reanimationsversuche eines Notarztes waren vergebens.

Ein Fall, der die Frage aufwirft: Muss man unbedingt in diesen Tagen Sport betreiben. Ist es nicht möglich, trotz aller Terminzwänge, einmal klipp und klar zu sagen, wir machen ganz einfach einmal Pause und setzen die Sportler nicht unter den Druck, sich gesundheitlichen Risiken auszusetzen. Martin Baltrusch vom hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie – ein Meteorologe – sagte gestern auf Anfrage der Nassauischen Neuen Presse, er könne den Sportverbänden zwar keine Vorschriften machen, aber verantwortbar sei es nicht, in diesen Tagen Fussball zu spielen. "Zwischen 14 und 19 Uhr sind die Ozonwerte am höchsten, wir haben gestern an zehn Messstellen Überschreitungen dieses Wertes festgestellt und am Wochenende waren es sogar über 30", sagt Baltrusch.

Ein Mediziner wird noch deutlicher: Entweder sollte man die Spiele absetzen, oder zwischen sieben und neun Uhr morgens spielen". Fussballer sollten sich auf jeden Fall – so rät der Mediziner – sich mit ihrem Arzt ihres Vertrauens zusammen setzen und fragen, ob es bei der Hitze ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für sie geben würde. Der Wasserverlust während der Schwitzperiode sei erheblich. Wenn man sonst minimal drei Liter am Tag trinken solle, seien es nun tatsächlich noch einmal zwei bis vier Liter mehr.

All diese Theorien werden Stefan Bremser nichts mehr helfen. Vielleicht siegt doch noch die Vernunft, die uns allen sagt, ich sage ganz lapidar einen Spieltag ab. Über ein solch tragisches Ereignis möchten auch wir nicht noch einmal berichten. NNP 08.08.2003

 

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